Die Deutsche Akademie für Ernährungsmedizin e.V. ist ein unabhängiger gemeinnütziger wissenschaftlicher Verein mit Sitz in Freiburg, der sich in erster Linie zum Ziel gesetzt hat, durch ärztliche Fort- und Weiterbildung in Ernährungsmedizin die Ernährungsmedizin in der praktischen Medizin zu implementieren und zu stärken.
1975 fand in Freiburg unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhold Kluthe die Arbeitstagung „Rationelle Diätetik“ statt, in deren Anschluss die „Deutsche Arbeitsgemeinschaft für klinische Ernährung und Diätetik (DAKED)“ gegründet wurde, die heutige „Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM)“. Vorrangiges Ziel der DAKED war die Gestaltung und Organisation der Ernährungstherapie in der Klinik. Das damals entwickelte Rationalisierungsschema der Arbeitsgemeinschaft für klinische Ernährung und Diätetik e.V. bildete 1978 die Grundlage der Ernährungstherapie auf der Basis vereinfachter, wissenschaftlich begründeter Diäten die Ernährung im Krankenhaus. Durch die Vereinfachung der Speisenzubereitung stand der Ernährungsfachkraft in der Klinik nun mehr Zeit für die Ernährungsberatung zur Verfügung. Gleichzeitig empfahl die DAKED den Kliniken die Ernennung eines „ernährungsbeauftragten Arztes“, der die Leitung des diätetischen Teams übernehmen sollte.
Die Anfänge
Seit 40 Jahren ärztliche Fort- und Weiterbildungen
In erster Linie wurde 1983 die Deutsche Akademie für Ernährungsmedizin e.V. (DAEM) zur Schulung und Weiterbildung dieser „ernährungsbeauftragten Ärzte“ gegründet. Die Gründungsmitglieder waren jeweils Vertreter einer für die Ernährungsmedizin wichtigen Sparten.
Die DAEM ist seit ihrer Gründung maßgeblich an der Etablierung des Curriculums Ernährungsmedizin und der Verankerung der Ernährungsmedizin in der Weiterbildung der Ärzte mitbeteiligt. In den ersten Jahren entwickelte die DAEM ein strukturiertes Curriculum für die Fortbildung Ernährungsmedizin. Dies führte zur Etablierung eines festen Curriculums für Ernährungsmedizin (80 Std.), das 1995 als Grundlage für den Entwurf für ein Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer diente. 1998/1999 wurde das „Curriculum Ernährungsmedizin“ (100 Std.) in der BÄK aufgenommen. 2007 erschien die zweite Auflage.
Inzwischen haben über 7.000 Ärztinnen und Ärzte bundesweit einen 100 Stunden-Kurs der DAEM nach dem Curriculum der BÄK als ärztliche Fortbildung absolviert. Seit Mai 2018 wurde die Ernährungsmedizin als Zusatz-Weiterbildung gemäß § 11 MWBO aufgenommen und der 100 Stunden-Kurs der DAEM gilt als Bestandteil dieser Zusatz-Weiterbildung. Weiterhin sind gemäß § 11 MWBO zusätzlich 120h über Fallseminare für das erfolgreiche Abschließen der Zusatz-Weiterbildung Ernährungsmedizin erforderlich.
Vor einigen Jahren erweiterte die DAEM ihr Fortbildungsspektrum und bietet neben dem Curriculum Ernährungsmedizin auch fachspezifischee Ernährungsseminare (Spezialseminare) an. Diese richten sich als Update und Vertiefung an alle Mitglieder eines ernährungstherapeutischen Teams im entsprechenden Fachbereich.
Von 1984 bis 2000 wurden regelmäßige Fachtagungen abgehalten, in denen praxisnahe Themen nach dem neuesten wissenschaftlichen Stand abgehandelt wurden. Seit 2000 erfolgen diese über den Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner e.V. (BDEM).
Fachtagungen
Lehrkliniken für Ernährungsmedizin
1996 wurde das „Modellprojekt klinische Ernährungsmedizin“ inauguriert. In diesem Rahmen sind deutschlandweit aktuell 20 als „Lehrklinik für Ernährungsmedizin der Deutschen Akademie für Ernährungsmedizin“ zertifiziert. Voraussetzung für die Qualifizierung als Lehrklinik ist die Erfüllung eines definierten Kriterienkataloges, durch den eine qualitativ hochwertige Ernährungstherapie an den Kliniken gewährleistet wird.