Effekte einer 2-wöchigen Vitamin D3 Supplementation auf die Besserung von Symptomen bei Patientinnen und Patienten mit einer milden bis mäßigen COVID-19 Infektion
Autorin: Johanna Wallmeier
Der inverse Zusammenhang zwischen Vitamin D Status und akuten Atemwegsinfektionen ist bekannt. Nun häufen sich Daten, die auch auf einen solchen Zusammenhang zwischen schlechter Versorgung mit Vitamin D und dem Schweregrad von COVID-19 Infektionen hindeuten. Um dies genauer zu erforschen, wurde in der vorliegenden klinischen open-label Studie die Auswirkung einer 2-wöchigen Vitamin D Supplementation bei Patientinnen und Patienten mit mildem bis mäßigem COVID-19 Verlauf und suboptimalem Vitamin D Status untersucht.
Verglichen wurden zwei Gruppen (5.000 IU oder 1.000 IU täglich) und das primäre Untersuchungsergebnis war die Zeit vom Auftreten der Symptome bis zur Symptomfreiheit. Dazu wurden 69 COVID-19 Infizierte (33 Männer und 36 Frauen) aus drei Krankenhäusern in Riyadh, Saudi-Arabien randomisiert den beiden Gruppen zugeordnet. Die inkludierten Patientinnen und Patienten waren 20-75 Jahre alt, innerhalb der letzten 3 Tage vor Einschluss per RT-PCR positiv auf COVID-19 getestet, fielen nach der Definition des saudischen Gesundheitsministerium unter die Kategorie milder-mäßiger Verlauf und hatten einen Vitamin D Spiegel [25(OH)D] von <75 nmol/l. Die anthropometrischen Daten und Blutproben wurden zu Beginn (Tag 0) und an Tag 7 oder bei Entlassung genommen. Das Vorhandensein von Symptomen wurde ebenfalls an Tag 0, an Tag 7 oder bei Entlassung und erneut an Tag 14 oder 30 Tage nach Entlassung dokumentiert.
Ergebnisse
Die 5.000 IU Gruppe war deutlich jünger als die 1.000 IU Gruppe und in der 1.000 IU Gruppe war der durchschnittliche BMI signifikant höher. Die übrigen anthropometrischen Daten unterschieden sich nicht signifikant zwischen den beiden Gruppen. Die häufigsten Symptome waren Fieber (77%), Atemnot (71%), Myalgie (59%) und Husten (51%), gefolgt von Kopfschmerzen (45%), Gelenkschmerzen (33%) und Übelkeit (25%). Erbrechen und Halsschmerzen waren mit jeweils 19,2% die seltensten Symptome. Zwischen den beiden Gruppen gab es keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Häufigkeit der verschiedenen Symptome. Im Verlauf der Studie verschlimmerten sich die Symptome von 5 Patientinnen und Patienten, so dass Intensivpflege nötig war, einer der Teilnehmenden verstarb. Die durchschnittliche Zeit bis zur Entlassung betrug 7 Tage (KI 5-9), wobei kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen beobachtet werden konnte. Die Tage bis zum Abklingen der Symptome wurden statistisch an Alter, Geschlecht, BMI zu Beginn der Studie und D-Dimer angepasst. Dabei ergaben sich für Husten und Ageusie ein signifikant kürzeres Anhalten von Symptomen in der 5.000 IU Gruppe (6,2 und 11,4 Tage), verglichen mit der 1.000 IU Gruppe (9,1 und 16,9 Tage). Bei allen anderen Symptomen ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen.
Fazit
Die COVID-19 Patienten in dieser Studie könnten, auf Grund der niedrigen Teilnehmendenzahl, von der 2-wöchigen täglichen Vitamin-D-Supplementation mit 5.000 IU profitiert haben. Im Gegensatz zu den Teilnehmenden, die nur 1.000 IU supplementierten, verkürzte sich das Anhalten der Symptome Husten und Ageusie signifikant. Da sich bei den harten Endpunkten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen gezeigt haben, lässt sich auf Basis dieser Studie allerdings keine Empfehlung für eine adjuvante Therapie mit Vitamin D aussprechen.
Quelle:
Shaun Sabico, Mushira A. Enani, Eman Sheshah, Naji J. Aljohani, Dara A. Aldisi, Naif H. Alotaibi, Naemah Alshingetti, Suliman Y. Alomar, Abdullah M. Alnaami, Osama E. Amer, Syed D. Hussain and Nasser M. Al-Daghri: Effects of a 2-Week 5.000 IU versus 1.000 IU Vitamin D3 Supplementation on Recovery of Symptoms in Patients with Mild to Moderate Covid-19: A Randomized Clinical Trial Nutrients 2021, 13, 2170